Wir glauben daran, dass der Erfolg eines Teams nicht nur durch die fachlichen Kompetenzen ihrer Mitglieder bestimmt ist. Viel mehr entscheiden Kombinationen anderer wichtiger Eigenschaften darüber, wie gut Herausforderungen gemeistert werden können. Die Leistungsfähigkeit des Teams als Ganzes ist etwas anderes als die Summe der kognitiven Fähigkeiten jedes und jeder Einzelnen. Darum ist es wichtig, dass in der heutigen Zeit Menschen auf neuen Wegen zu ihrem Arbeitsplatz finden. An diesem müssen sie nämlich nicht nur im Alleingang eine Aufgabe erfüllen, sondern im Team gemeinsam Ziele erreichen.
Die notwendigen Voraussetzungen für die Interaktionen im Team zur Zielerreichung wurden bisher in klassischen Bewerbungsverfahren selten berücksichtigt. Genauso wenig gab es Erkenntnisse über passende Kombinationen relevanter Eigenschaften, die ein erfolgreiches und zufriedenes Team ausmachen. Vor allem bei größeren Unternehmen wurde bei einer Auswahl von Kandidat*innen das eigentliche Team nicht berücksichtigt, in dem die Bewerbenden später arbeiten sollen. Ob es passt oder nicht, merkt man erst nach geraumer Zeit.
Warum bietet soft.fact den Persönlichkeitstest kostenlos an?
Wir möchten die Arbeitswelt von morgen aktiv verbessern. Als Beitrag bieten wir unsere Persönlichkeitsanalyse daher kostenlos an. Wir glauben, dass der erste Schritt zu einer Veränderung die Reflexion über sich selbst ist. Erst wenn wir uns selbst besser verstehen, können wir herausfinden, in welchem Team wir arbeiten wollen – welche Menschen zu uns passen. Erstelle hier deine kostenlose Persönlichkeitsanalyse.
Worauf basiert unser Wissen über unsere eigene Persönlichkeit?
In den meisten Fällen sind Menschen daran interessiert, etwas über sich selbst in Erfahrung zu bringen. Zwar haben wir bereits eine geraume Vorstellung davon, wer wir sind, dennoch interessiert es uns, was andere von uns halten. So können wir das Bild, dass wir von uns selbst haben, überprüfen – unser Selbstkonzept.
„Spieglein Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land.“ (Grimms Märchen, Schneewittchen)
Würde unser Selbstkonzept ausschließlich auf Erkenntnissen aus persönlichen Quellen beruhen, wäre unser Selbstbild vermutlich sehr ungenau. Die Bewertungen erfolgt mit der parteiischen eigenen Brille – unserer subjektiven Wahrnehmung. Mithilfe von Rückmeldungen unserer sozialen Umwelt wie Familie, Freunde sowie fremder Menschen können wir dieses Bild auf die Probe stellen. Entspricht unser Selbstkonzept der eigenen Realität und weist soziale Gültigkeit auf? Wenn ja, dann gehen wir von einer objektiven – allgemeingültigen Wahrheit aus. Wenn das nicht der Fall ist, können wir die Rückmeldungen anderer verarbeiten und unser Selbstporträt neu malen oder den Pinsel liegen lassen mit der Begründung, dass die andere Person im Unrecht ist. Wichtig ist bei der Verarbeitung von Erlebtem stets unser eigener Selbstwert sowie unser Wohlbefinden. Tatsächlich gibt es Menschen mit Verhaltenstendenzen, bei der Erfahrungen eher selbstwertdienlich verarbeitet werden. Positive Ereignisse werden durch eigenes Verhalten begründet. Sie erhöhen den Selbstwert und unterstreichen eine positive Seite des Selbstkonzepts. So wird zum Beispiel der Erfolg des Teams mit der eigenen Leistung begründet. Ein Gedanke könnte lauten: “Mein Team ist erfolgreich, weil ich ein echter Macher bin.” Negative Ereignisse werden auf ein Versagen von anderen begründet: “Der Taxifahrer ist zu langsam gefahren, deswegen habe ich es nicht mehr rechtzeitig ins Meeting geschafft”. Der Selbstwert ist gerettet und das Idealbild wird nicht mit solch einer Lappalie beschmutzt.
Es gibt noch viele weitere Bewertungsprinzipien. Diese beiden Stile sollen lediglich die Abhängigkeit zwischen Selbstwert und Selbstkonzept plastisch beschreiben. Wichtig ist festzuhalten, dass der Selbstwert und das Wohlbefinden eine entscheidende Rolle in der aktiven Konstruktion unseres Selbstkonzepts darstellen.
Wenn es mir möglich ist, mein Selbstkonzept aktiv zu konstruieren, indem ich mit der Umwelt in Kontakt trete, warum brauche ich dann überhaupt einen Persönlichkeitstest?
Wie gut beschreibt unser eigenes Bild von uns unsere Persönlichkeit?
Unser bereits existierendes Selbstkonzept und unsere Ideale beeinflussen Informationsverarbeitung. Das führt dazu, dass das Bild, dass wir von uns selbst haben, uns nicht gut genug beschreibt, nicht wahrheitsgemäß. Unser aktiv konstruiertes Selbstkonzept ist quasi ein selbst gezeichnetes Abbild unseres Selbst. Das Problem dabei ist, dass wir die objektive Realität gar nicht erleben können, sondern nur eine subjektive verzerrte Realität, welche auf der Wahrnehmung unserer Sinnesorgane beruht. Diese ist leider alles andere als akkurat. Wer das nicht glaubt, kann versuchen, drei Menschen gleichzeitig zuzuhören oder versuchen zu deuten, was die anderen denken. Ersteres ist leider unserer selektiven Wahrnehmung geschuldet und kaum möglich, zweiteres gar nicht, weil uns das Sinnesorgan fehlt, zu hören, was Andere denken.
Neben biologischen Gründen kommt eine subjektive Verzerrung durch das erwartungsgesteuerte Selbstkonzept zustande. Wir suchen in unserem Verhalten laufend Hinweise, die unser Bild von uns selbst bestätigen, d.h. die mit unserem Konzept unserer eigenen Persönlichkeit übereinstimmen. Wenn ich ein Bild von mir habe, dass einen höflichen Menschen beschreibt, werde ich aktiv Situationen suchen um dieses Bild zu bestätigen. Vielleicht werde ich in öffentlichen Verkehrsmitteln einer Großmutter meinen Sitzplatz anbieten. Vielleicht halte ich mich auch für aufrichtig und mache einen Kassierer darauf aufmerksam, zu viel Geld erhalten zu haben. Darüber hinaus sind wir sogar dazu in der Lage, die Realität gänzlich beiseitezulassen und unser Über-Ich, unser Idealbild unserer Persönlichkeit in den Vordergrund zu rücken und nach diesem Maßstab über Erfahrenes in der Vergangenheit zu urteilen. In unseren vergangen Erinnerungen sind wir eher im Einklang – konsistent – mit unserem aktuellen Selbstbild. Das führt unter anderem zu dem eigentlichen Phänom, dass wir als Identität bezeichnen: Zu wissen zu glauben, wer wir sind.
„Wir tendieren dazu, uns so zu sehen, wie wir zu sein glauben.“
„Wir tendieren dazu, uns so zu sehen, wie wir glauben, dass andere uns sehen.“ (S. 211, Asendorpf & Neyer, 2012)
Wenn ich also nicht in der Lage bin, mich selbst gut genug zu beschreiben, wie soll mir eine Persönlichkeitsanalyse weiterhelfen?
Vorteile einer Persönlichkeitsanalyse?
Unsere Persönlichkeit lässt sich durch einen Persönlichkeitstest besser beschreiben als durch das verinnerlichte Selbstkonzept. Das Selbstkonzept existiert nur als interne Repräsentation in unserem Gedächtnis. Es lässt sich weder auf Knopfdruck vollumfänglich beschreiben noch ausdrucken. Neben dem formalen Vorteil einer Persönlichkeitsanalyse ergeben sich die eigentlichen Vorteile aus:
- Ganzheitliche Beschreibung der Persönlichkeit
- Genaue Beschreibung der Persönlichkeit
- Multiperspektivisch durch Fremdeinschätzung
- Vergleichbarkeit von Persönlichkeitseigenschaften
- Messbarkeit von Veränderungen der Persönlichkeit
1. Ganzheitliche Beschreibung der Persönlichkeit
Mithilfe eines validen Persönlichkeitstest kann die Persönlichkeit umfassend beschrieben werden. Bereits 1936 machten sich Allport und Odbert die Mühe, alle Eigenschaftswörter zu sammeln, mit der sich eine Persönlichkeit beschreiben lässt. Auf Basis dieser Forschung wurden mithilfe von Faktorenanalysen die Eigenschaften auf ein Minimum reduziert, mit der sich unsere Persönlichkeit sparsam und trotzdem differenziert beschreiben lässt. Die Schwierigkeit bei so einem Verfahren ist herauszufinden, ob Merkmalsbeschreibungen einer Person, wie Gewissenhaftigkeit oder Pflichtbewusstsein ein und dasselbe Verhalten beschreiben oder ob es trennscharfe Unterschiede gibt. Ersteres wäre dann ein Beispiel für den Facettenreichtum unserer Sprache, Zweiteres ein Beispiel für den Facettenreichtum unserer Persönlichkeit. Durch den heutigen Stand der Wissenschaft in der Persönlichkeitspsychologie, lässt sich die Persönlichkeit umfassend beschreiben.
2. Genaue Beschreibung der Persönlichkeit
Mithilfe von mehreren Antwortkategorien in Fragebögen kann die Ausprägung auf einem Merkmal genauer beschrieben werden als in der Allgemeinheit existierenden schwarz/weißen Sichtweise der Alltagspsychologie, bei der jemand ein netter Mensch ist oder ein unfreundlicher, ein guter oder ein schlechter. Durch einen gut entworfenen Fragebogen lässt sich die Merkmalsausprägung durch mehrere Abstufungen genau beschreiben und zwischen Menschen besser vergleichen.
3. Multiperspektivisch durch Fremdeinschätzung
Eigenschaften der Persönlichkeit können mittels eines Fragebogens nicht nur selbst eingeschätzt werden, sondern auch von fremden Personen – die Fremdwahrnehmung. Das ermöglicht eine Beschreibung zu erhalten, die höchstwahrscheinlich näher an der “echten Merkmalsausprägung” ist als eine, die nur auf einer einzelnen, selbst berichteten Einschätzung beruht. Kombiniert werden könnten hier, wie in unserem klassischen 360° Feedback, Einschätzungen von Vorgesetzten, Kolleg*innen, Kund*in, Familienmitglieder etc. Voraussetzung für eine angemessene Einschätzung ist, dass die Person, die ein Urteil abgibt, die entsprechende Person gut genug kennt.
4. Vergleichbarkeit von Persönlichkeitseigenschaften
Das blanke Wissen über eigene Verhaltenstendenzen hilft nicht zwangsläufig bei der Interpretation. Es fehlt der Vergleich zu anderen Menschen. Gibt es viele oder wenige Menschen, die eine ähnliche Merkmalsausprägung haben? Psychologisch diagnostische Testverfahren bieten meist die Möglichkeit, den eigenen Testwert mit einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe zu vergleichen. Das hat den Vorteil, dass man sich mit Menschen des gleichen Geschlechts, Alters oder Region vergleichen kann.
5. Messbarkeit von Veränderungen der Persönlichkeit
Mithilfe von Langzeitstudien können Trends in der Persönlichkeitsentwicklung beschrieben werden. Dazu wird ein Persönlichkeitstest zu verschiedenen Zeitpunkten der Lebensspanne ausgefüllt, beispielsweise im frühen, mittleren und gehobenen Alters. Dadurch konnte beispielsweise festgestellt werden, dass Menschen im Verlaufe ihres Alters emotional stabiler werden (S. 267, Asendorpf, & Neyer., 2012).
Die beschriebenen Vorteile gelten für Tests, welche nach psychologisch diagnostischen Methoden entwickelt worden sind.
Quellen
Allport, G. W., & Odbert, H. S. (1936). Trait-names: A psycho-lexical study. Psychological monographs, 47(1), i.
Asendorpf, J. B., & Neyer, F. J. (2012). Psychologie der persönlichkeit. Springer-Verlag.