Sucht man online nach „Persönlichkeitstest“, um mehr über sich zu erfahren, wird man meist schnell fündig. Das gilt auch für andere Tests, mit denen sich Merkmale über die eigene Person beschreiben lassen. Sei es ein Kompetenztest, um sich das eigene Level von Fähigkeiten und Fertigkeiten bewusst zu machen oder ein x-beliebiger anderer Test. Ist es nicht praktisch, dass man das Internet nutzen kann, um so schnell zu einer Antwort für die eigenen Fragen zu gelangen? Praktisch ist es allemal, ob die Wahl jedoch eine gute ist, bleibt fragwürdig. Leider bildet sich die Überzeugung, einen Test einzusetzen, manchmal aus den falschen Gründen. Wir werden von Störfaktoren systematisch beeinflusst. Sie vermitteln uns ein falsches Gefühl von Sicherheit in der Entscheidung.
Ich mache den Test, den alle machen
Suchen wir im Internet nach einem Test, setzt das voraus, dass der entsprechende Test im Internet überhaupt zu finden ist. Einige wissenschaftliche Tests sind der breiten Öffentlichkeit jedoch nicht zugänglich. Inhalte wissenschaftlicher Ergebnisse sind leider manchmal nur in kostenpflichtigen Journals / Artikeln nachzulesen und nicht über eine Suchmaschine wie Google durchsuchbar. Das bedeutet, dass die Menge an verfügbaren Tests im Internet keine gute Stichprobe aller verfügbaren Tests darstellt.
Darüber hinaus werden Tests ungleichmäßig gut im Internet beworben. Das führt dazu, dass uns so mancher Name während der Suche öfters begegnet. Aufgrund der höheren Verfügbarkeit ausgewählter Testnamen oder Marken gewinnen wir den Eindruck, dass er besser sein muss. Wir gewichten unser Urteil falsch, weil wir Verfügbarkeit mit Qualität verwechseln.
Wertvoller Test = teurer Test?
Ein rationaler Gedanke wäre, zu vermuten, dass ein guter Test Geld kostet. Je besser der Test, desto teurer muss er sein. Darauf aufbauend, wäre es eine logische Schlussfolgerung, zwei Tests anhand ihres Preises vergleichen zu können. Der teurere Test wäre demnach besser.
Wir glauben, dass ein Persönlichkeitstest überhaupt nichts kosten sollte. Um die Persönlichkeit eines Menschen bestmöglich zu beschreiben, darf es kein unternehmerisches Interesse geben, welches aus Eigeninteresse geschaffenen künstlichen Potenzialen Geld erwirtschaftet. Die Ergebnisse würden selbstwertdienlich ausfallen und nicht der Allgemeinheit dienen. Ein Persönlichkeitstest muss daher im Kern mit objektiven wissenschaftlichen Prinzipien der Testtheorie entwickelt werden und der Wahrheit nach streben. Daher achten wir bei unserem Instrument auf eine stetige Weiterentwicklung und integrieren kontinuierlich wissenschaftliche Ergebnisse. Ebenso ist unsere Persönlichkeitsanalyse frei verfügbar, da wir den Zugang zu Selbsterkenntnis jedem Menschen kostenfrei ermöglichen wollen.
Einmal Konstruktvalidität auf Hochdeutsch bitte
Wäre es nicht schön, eine Brücke zu schaffen zwischen wissenschaftlich akzeptierten Standards und eingesetzten Testinstrumenten in der freien Wirtschaft? Dazu müssten Forschungsarbeiten erklärbar gemacht werden, damit sie von Nichtwissenschaftler*innen verstanden und angenommen werden können. Unternehmen der freien Wirtschaft müssten wiederum fremden Erkenntnissen vertrauen und die Instrumente angemessen einsetzen. Genau das möchten wir. Wir gehen sogar einen Schritt weiter und möchten uns an der Forschung beteiligen. Dazu brauchen wir Kooperationspartner*innen und Studienteilnehmende, die unser Forschungsvorhaben unterstützen. Wir möchten zwei Persönlichkeitstest miteinander vergleichen. Ein Test basiert auf den Dimensionen von Carl G. Jung. Der zweite Test beruht auf einem fünf Faktoren Modell der Persönlichkeit. Mithilfe der gesammelten Ergebnisse entwickeln wir unser eigenes Instrument weiter und geben anderen Testanwendenden die Möglichkeit, unserer Vision zu folgen.
Mehr zu unserem Verständnis von Persönlichkeit gibt es hier.