Es ist fast auch bis zur letzten verantwortlichen Person in der Arbeitswelt durchgedrungen – das Wohlbefinden von Mitarbeitenden (Employee Wellbeing) hat einen direkten Einfluss auf – alles.
Angefangen bei Metriken und KPIs, die jedes Unternehmen bereits misst, und sich monatlich in Dashboards ansieht, bis hin zu Krankheitstagen, Kündigungsraten oder die Verweildauer von Mitarbeitenden in Unternehmen. Warum nur fast? Weil Unternehmen, und damit meinen wir die Menschen in Unternehmen, die in der Verantwortung dafür sind, häufig reaktiv agieren, wenn es um das Wohlbefinden von Mitarbeitenden geht. Was im Umkehrschluss bedeutet, zu agieren, wenn es schon zu spät ist und nicht präventiv agieren.
Employee Wellbeing bedeutet nicht, wir packen uns in Watte ein, dürfen nur noch durch die Blume reden und rufen toxische Positivität aus – Nein. Das Wohlbefinden von Mitarbeitenden ist vielschichtig und mag daher auch komplex wirken, doch es ist handhabbar für Jede*n und alle Firmen. Nur ist der erste Schritt dorthin der Diskurs, was Menschen brauchen und was möglich ist. Dieser Diskurs muss geführt werden und sollte dabei drei Kategorien abdecken:
Psychosoziales Wohlbefinden
Diese Kategorie umfasst psychische Gesundheit, Stressmanagement, emotionale Unterstützung, Arbeitsklima, soziale Beziehungen am Arbeitsplatz und Maßnahmen gegen Mobbing. Sie bezieht sich auf die mentale und soziale Gesundheit der Mitarbeitenden und wie diese durch die Arbeitsumgebung beeinflusst wird.
Im psychosozialen Wohlbefinden gibt es viele Maßnahmen auf der Ebene der Arbeitsweisen, durch die Stress reduziert werden können, Check-In und Out-Routinen helfen bei der emotionalen Unterstützung
Physisches Wohlbefinden
Hier geht es um die körperliche Gesundheit der Mitarbeitenden. Dazu gehören ergonomische Arbeitsplätze, Gesundheitsförderungsprogramme, Fitnessangebote und Maßnahmen zur Prävention von arbeitsbedingten Erkrankungen.
Es ist allgemein bekannt, dass wir Menschen uns durch die Büroarbeit viel, viel, viel, viel zu wenig bewegen und dazu auch häufig in den Haltungsnoten am Schreibtisch super schlecht abschneiden. Einfachster Hack, stelle Dir einen Timer, um alle 60 Minuten auch im Stehen arbeiten zu können. Eine andere leichte Maßnahme, die eine Studie des Huberman Labs an der Stanford Medical hervorgebracht hat, ist es vor dem arbeiten bereits 30 Minuten Sonnenlicht getankt zu haben.
Berufliche und finanzielle Sicherheit
Diese Kategorie befasst sich mit Aspekten wie Work-Life-Balance, Karriereentwicklung, Weiterbildungsmöglichkeiten, faire Entlohnung und finanzielle Zusatzleistungen. Sie betrachtet, wie Arbeitsbedingungen und -strukturen die berufliche Zufriedenheit und finanzielle Stabilität der Mitarbeitenden beeinflussen.
Eure Mitarbeitenden sollten möglichst so viel verdienen, dass Geld kein tägliches Thema auf dem Tisch ist, sondern kognitiv abgehakt werden kann. Die humanistische und fachliche Weiterbildung ermöglicht dabei sowohl den Mitarbeitenden eine Entwicklung in der Karriere, als auch, dass Unternehmen kompetente Mitarbeitende behalten.
Präventive Maßnahmen im Employee Wellbeing lösen in den meisten Köpfen auf Management-Ebene erstmal Kostengedanken aus. Jedoch die falschen – denn, rechnen wir Kosten für Ausfälle von Mitarbeitenden, mangelnde Produktivität, sowie die Kosten für Bewerbungsprozesse und Einarbeitung zusammen, so stellen wir fest, dass die Kosten für Prävention wesentlich niedriger sind und sich auch in kürzerer Zeit amortisieren.